Die Altstadt der Kulturhauptstadt - Hattingen - DerWesten
Hattingen, 11.01.2009, Von Christoph Dittmann
Kulturszene schlemmte Hausmannskost beim Neujahrsempfang im Industriemuseum.Komplimente für das "Schmuckstück" und für die Hütte
Die Currywurst durfte natürlich nicht fehlen. Ebenso wenig Kartoffelsalat, Mettwürstchen und Schmalzschnittchen. Hausmannskost also war angesagt für die Vertreter der Ruhrgebiets-Kulturszene (zumindest was den kulinarischen Teil des Abends angeht). Die waren am Freitagabend zu Hunderten in die Henrichshütte gepilgert, um das letzte Jahr vor Eröffnung der Ruhr 2010 einzuläuten. Oder wie Fritz Pleitgen, Vorsitzender Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH, es auf den Punkt brachte: "Der Countdown für die Kulturhauptstadt läuft!"
Noch immer gibt es Kulturschaffende, für die das Industriemuseum Neuland ist, wie einige der Gäste zugeben mussten. Sicher war das einer der Gründe, warum der Neujahrsempfang gerade hier stattfand.
Hattingens Bürgermeisterin Dagmar Goch sah aber noch einen anderen: "Es ist auch ein Zeichen, dass wir ein gemeinsames Ruhrgebiet sind und dass jede Stadt Teil der Kulturhauptstadt ist", machte die Gastgeberin in ihrer Begrüßung deutlich. Ihre eigene Stadt sehe sie "gut gerüstet, am Projekt der Kulturhauptstadt teilzunehmen".
Wo Hattingen 2010 seine Schwerpunkte setzen will, steht ja seit Monaten fest. Und Dagmar Goch stellte das in der Gebläsehalle noch einmal deutlich heraus: "Wir sind die Altstadt der Kulturhauptstadt und möchten auch als solche wahrgenommen werden."
Und wenn es nach Fritz Pleitgen geht, wird das wohl auch Realität werden. Sein Kommentar: Hattingen ist ein Schmuckstück der Kulturhauptstadt Europas." Komplimente gab es auch für die Hütte. Sie stehe für das, was unser Leitmotiv ist, sagte Pleitgen. Sprich: Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel.
Gleich mehrfach kam das Motto beim Neujahrsempfang zum Ausdruck, am deutlichsten wohl im neuen Image-Film der Ruhr 2010. Der rasante, knallig bunte Videoclip vermittelt den propagierten Wandel wirklich ausgezeichnet und zeigt somit vieles von dem, was die Region ausmacht. Da fehlt der Fußball ebenso wenig wie Industriekultur und Natur.
Doch es passierte noch mehr auf der Bühne: Studenten der Folkwang-Hochschule tanzten nach Choreografien von Gil Mehmert und die Essener Barocksolisten spielten in historischen Kostümen Musik von Vivaldi und Telemann. Die von Oliver Scheytt moderierte Gesprächsrunde mit Vertretern aus der Tourism-usbranche geriet da schon fast zu Nebensache.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen