Neuer Hauptsponsor für die Kulturhauptstadt: RUHR.2010
„Wir von Haniel haben uns entschlossen, die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 als Hauptsponsor zu unterstützen.“ Mit dieser Neuigkeit eröffnete Prof. Dr. Klaus Trützschler, Vorstand von Franz Haniel & Cie GmbH, am Montagabend eine Veranstaltung von RUHR.2010 und der niederrheinischen Industrie- und Handelskammer im Domizil des internationalen Konzerns in Duisburg-Ruhrort. Die Kulturhauptstadt präsentierte somit nicht nur ihre interessantesten Projekte in Duisburg und im Kreis Wesel – sondern gleichsam einen weiteren Hauptsponsor nach den bereits feststehenden Energie-Unternehmen RWE und E.ON Ruhrgas. Der nächste namhafte Partner für RUHR.2010 wird Anfang März bekannt gegeben – „ein weiterer wichtiger Schritt, den geplanten Etat in Höhe von 65 Millionen Euro zu erreichen“, erklärte Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH.
Vor rund 200 Gästen aus Wirtschaft, Kultur und Politik betonte Trützschler, dass die Kulturhauptstadt die große Chance für das Ruhrgebiet sei, dass sich die 53 Städte und Gemeinden geschlossen als Einheit präsentieren und so das Kirchturmdenken endlich überwinden könnten. Schon jetzt sei RUHR.2010 große Aufmerksamkeit gewiss, so Trützschler. Haniel wolle mit dem Engagement Verantwortung übernehmen für den Standort.
„Das ist für uns enorm wichtig“, bedankte sich Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, im Hafen der Kulturhauptstadt. 338 Tage vor der Eröffnungsfeier mahnte Pleitgen die Anwesenden, im Jahr 2010 doch bitte von weiten Reisen abzusehen: „Es liegt eigentlich alles vor der Tür – Sie brauchen bloß eine Mordskondition!“ Kein Wunder, bei nahezu 200 Projekten mit dann 2000 Veranstaltungen… Dass Kultur durchaus als sogenannter weicher Standortfaktor zu betrachten ist, bewies Pleitgen persönlich, als er sich unlängst in Duisburg auf dem berühmten roten Sofa des Fotokünstlers Horst Wackerbarth niedergelassen hatte. Unermüdlich hingegen trat der langjährige Intendant und Auslandskorrespondent beim „Heimspiel“ in seiner Geburtsstadt als Werber in eigener Sache auf. Für das Kulturhauptstadtprojekt „Schachtzeichen“ nämlich kündigte er an, selbst zum Projektsponsor zu werden. 5000 Euro kostet einer der leuchtend gelben Fesselballons, mit denen im Mai 2010 für zwei Wochen lang die ehemaligen Zechenstandorte markiert werden – eine Gesamtinszenierung, die die gemeinsame Geschichte des Reviers sichtbar werden lassen soll. „Ich schenke den meiner Frau nachträglich zur Silberhochzeit. Sie findet die Idee bizarr, aber gut.“ Der ausgewählte Standort soll übrigens Schacht Rönsberghof der Zeche Westende sein; auf dem Gelände befindet sich heute eine Städtische Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Direktorin Sylvia Pohle jedenfalls zeigte sich begeistert von der Aktion.
Begeisterung ist auch das Pfund, auf das Dr. Stefan Dietzfelbinger in seinem Schlusswort setzte: „Damit es uns gelingt, ein WM-Gefühl zu erzeugen“, spielte der Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land an, „lassen Sie uns versuchen, uns als offenen Gastgeber darzustellen. Das ist gut für unsere Region.“
Dass auch die Ruhrkids Feuer und Flamme sind für die Metropole Ruhr, bewiesen sie unter der musikalischen Leitung von Alexander Eberle in der Franz-Haniel-Akademie, wo ihre Premiere mehr darstellte als ein bloßes musikalisches Zwischenspiel. Ihre Heimatverbundenheit dokumentierten sie in den Texten, konkret lässt es sich im Refrain benennen: „…muss man sehen, muss man kennen!“
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