Montag, 16. März 2009

Kulturhauptstadt für alle

Kulturhauptstadt für alle: RUHR.2010
Fritz Pleitgen sprach auf dem "Corporate Social Responsibility Day" / Foto: Messe Berlin


Soziale Verantwortung ist auch in der Reise- und Tourismusbranche längst kein Fremdwort mehr. Darum widmete die ITB Berlin am Donnerstag, den 12. März, einen kompletten Kongresstag der "Corporate Social Responsibility". In diesem Rahmen sprach Fritz Pleitgen, Vorsitzender Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH, über die "Social Inclusion"-Konzepte der Kulturhauptstadt Europas 2010.

"Der nachhaltige Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes und der soziale Beitrag des Tourismus zur Armutsbekämpfung sind unerlässlich", betonte Erika Herms zu Beginn des Kongresses. Der Direktorin des Geschäftsbereichs für Nachhaltige Entwicklung der UN Foundation konnte Fritz Pleitgen in seinem halbstündigen Beitrag voll und ganz zustimmen. Die Metropole bewahre mit den Industriedenkmälern nicht nur das kulturelle Erbe des Ruhrgebiets, RUHR.2010 wolle auch Menschen aus schwachen wirtschaftlichen oder sozialen Verhältnissen am Kulturhauptstadtjahr teilhaben lassen. "2010 soll ein Jahr der Teilhabe, ein Jahr für alle Menschen werden - ob jung oder alt, mit und ohne Behinderung, egal welcher Herkunft und aus welchem Kulturkreis", nannte Pleitgen sein großes persönliches Anliegen für das Kulturhauptstadtjahr. Darum möchte RUHR.2010 die Teilnahme an Veranstaltungen auch den Menschen ermöglichen, für die das Kommen und Mitmachen keine Selbstverständlichkeit ist. Pleitgen nannte konkrete Zahlen: Für 10 % der Bevölkerung sei eine barrierefrei zugängliche Umwelt zwingend erforderlich, für 30 bis 40 % notwendig und für 100 % komfortabel. Darin liege auch das erhebliche touristische Steigerungspotenzial: Eine barrierefreie Umwelt könne nicht nur von Menschen mit Behinderungen, sondern von allen Menschen genutzt werden. "Menschen mit Behinderungen oder Mobilitätseinschränkungen stellen mit 16,5 Millionen Menschen eine bisher völlig unterschätzte Zielgruppe dar", verdeutlichte Pleitgen. Wichtig war Pleitgen auch, dass die Barrieren in den Köpfen der Menschen abgebaut werden müssten: "Die Themen Behinderungen und Armut gehören nicht gerade zu den Favoriten der öffentlichen Wahrnehmung. Begegnungen mit Menschen, die in Armut oder mit einer Behinderung leben, tragen ganz erheblich zum Abbau von Vorurteilen bei. Davon profitieren beide Seiten."

Social Inclusion: Mission Statement & Ziele der RUHR.2010 GmbH

Die RUHR.2010 GmbH bekennt sich im Rahmen ihrer programmatischen Arbeit zu ihrer sozialen Verantwortung. Das Kulturhauptstadtjahr 2010 steht daher insbesondere auch im Zeichen der Teilhabe für einen möglichst breiten Kreis interessierter Menschen. Speziell benachteiligte Personen (Menschen mit Behinderung, Sprachbarrieren oder wirtschaftliche schwache Menschen) sollen hier berücksichtigt werden.
Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten wird die RUHR.2010 GmbH daher aktiv den Gedanken von "Social Inclusion" fördern um - gemeinsam mit Verantwortlichen aus Politik, Kultur und Wirtschaft - folgende Ziele zu realisieren:
• Frei zugängliche und verständliche Informationen zum Kulturhauptstadtjahr 2010
• Barrierefreier Zugang zu den Veranstaltungsorten für Künstler und Besucher
• Integration von Künstlern mit Behinderung
• Soziale Preisgestaltung für wirtschaftlich benachteiligte Personen Ansprache von Sponsoren zur Finanzierung von "Social Inclusion"


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