2010: Wundertüte wird geöffnet - Bochum - DerWesten
Bochum, 12.03.2009, Werner Streletz
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Mit einem unterhaltsamen Programm wurde im Schauspielhaus ein erster Einblick in das Bochumer Programm für das Kulturhauptstadtjahr 2010 gegeben. Von wichtigen Projekten indessen konnte bislang nur als Zukunftsmusik gesprochen werden.
Hoffentlich geht es bei der Koordination des Kulturhauptstadtjahres nicht so verwirrend zu wie am Trojanischen Pferd auf dem Vorplatz des Schauspielhauses. Das weithin sichtbare Symbol für das 2010-Projekt Odyssee Europa - ein angemalter Container - öffnete am Mittwochabend zum ersten Mal sein Hinterteil. Schauspieler der fünf Revier-Theater, die neben dem Schauspielhaus an der Odyssee 2010 beteiligt sein werden, kamen heraus und intonierten ein wildes Wirrwarr von Sprachfetzen, eine verbales Tohuwabohu, das die zahlreich erschienenen Zuschauer nicht einmal fragmentarisch verstehen konnten. Die Schauspieler ließen ein irritiertes Publikum zurück. "Was sollte das?" wird sich mancher gefragt haben.
Die Musikgruppe Karawane spielte beim Botenabend zur Kulturhauptstadt 2010. (Stadt Bochum, Presseamt)
Die Musikgruppe Karawane spielte beim Botenabend zur Kulturhauptstadt 2010.
Dann folgte im Schauspielhaus ein Boten-Abend, der den Bochumer Projekten für 2010 gewidmet war. Steven Sloane warb eindringlich für das Konzerthaus, Fritze von Berswordt-Wallrabe erläuterte den "Gläsernen Kubus", der in der Ruine von Haus Weitmar entstehen soll. Dort werden später u.a. Landschaftsmalereien aus dem 17. Jahrhundert bis heute zu sehen sein. Um das Odyssee-Projekt zu erläutern, konnte Intendant Elmar Goerden Vertreter jener fünf Theater begrüßen, die ebenfalls daran beteiligt sind. Zeitgenössiche Autoren sollen jeweils Passagen der altattischen Odyssee in unsere Gegenwart übertragen. Auch hier reichlich Informationen. Der Künstler Jochen Gerz verlas Überlegungen zu dem von ihm ersonnenen "Platz des europäischen Versprechens".
Angenehm zu erleben
Außerdem eroberten im Laufe eines überlangen Abends u.a. die Hip-Hop Maischützenschule, junge Rapper und der Poetry-Slammer Sebastian23 die Bühne. Die Darbietungen waren angenehm zu erleben und zeugten davon, dass die Idee der Kulturhauptstadt in vielen Altersgruppen und Milieus angekommen ist: Ein Anfang ist also gemacht, um "Ruhr 2010" "fühlbar und erlebbar" zu machen. Das jedenfalls wünschte sich Kulturdezernent Michael Townsend.
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