Samstag, 7. Februar 2009

Kulturhauptstadt-Projekt jetzt auch in Bochum: Next Generation - Die Zukunft der Stadt

Kulturhauptstadt-Projekt jetzt auch in Bochum: Next Generation - Die Zukunft der Stadt | Ruhr Nachrichten

von Ronny von Wangenheim am 5. Februar 2009 19:31 Uhr
BOCHUM Die Wahl des neuen Intendanten für das Schauspielhaus trägt erste Früchte. Weil Anselm Weber ab Sommer 2010 an der Königsallee arbeitet, bringt er ein großes Kulturhauptstadts-Projekt mit: "Next Generation - Die Zukunft der Stadt".

ku-Anselm Weber Foto Aurin
Anselm Weber
Foto Theater
Das Projekt war ursprünglich nur für Essen geplant. Jetzt kommt Bochum als zweite Stadt dazu. Der Schwerpunkt liegt damit sogar in unserer Stadt.

Im Kulturausschuss gab es gestern von allen Parteien große Unterstützung. 50 000 Euro aus den kommunalen Mitteln für "Ruhr.2010" sollen dafür zur Verfügung gestellt werden, so der einhellige Beschluss. Der städtische Beitrag ist die Voraussetzung, dass auch die Bundeszentrale für politische Bildung die gleiche Summe zusätzlich bereit stellt. Die Bundeszentrale hatte bereits 125 000 Euro für die ursprüngliche Planung in Essen zugesagt.

Homestories

Das Projekt, das gestern von Chefdramaturg Thomas Laue vorgestellt wurde, fußt auf dem höchst erfolgreichen Projekt "Homestories - Geschichten aus der Heimat". Dafür hatte Autor und Regisseur Nuran David Calis ein halbes Jahr in einer Wohnung im Essener Norden gewohnt und mit Jugendlichen gearbeitet. Am Ende stand die Inszenierung "Homestories", mit der die Jugendlichen immerhin rund 50 Mal auf der Bühne des Essener Schauspiels standen.

Next Generation

Für "Next Generation" gehen Thomas Laue und Nuran David Calis einen Schritt weiter. Über das gesamte Stadtgebiet von Bochum und Essen verteilt, in vornehmen Gegenden wie in sozialen Brennpunkten, im Norden wie im Süden sollen zehn "Zukunftshäuser" entstehen, in denen Jugendliche über einen längeren Zeitraum arbeiten. Wie soll die Zukunft sein? Wie soll der Ort aussehen, an dem wir in der Zukunft leben wollen? Und wie sieht er heute aus? Das sind Fragen, denen die jungen Menschen nachgehen. Vor Ort gibt es jeweils einen künstlerischen Leiter, in Abständen werden Ergebnisse präsentiert.

In einem zweiten Teil des Projekts werden die einzelnen Stadtteile und Häuser miteinander verbunden. Jugendliche, die sonst nie zusammen treffen, werden sich begegnen.

Nuran David Calis wird zehn Monate lang in allen Häusern arbeiten, dort die Geschichten der Jugendlichen sammeln und ihre Vorstellungen von Zukunft bündeln. Im Oktober 2010 werden dann Jugendliche aus allen Quartieren in einem gemeinsamen Theaterstück auf der großen Bühne des Bochumer Schauspielhauses stehen.

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