Donnerstag, 14. August 2008

Kulturwirtschaft im Ruhrgebiet stärken

DIE LINKE. NRW : Kulturwirtschaft im Ruhrgebiet stärken

Kulturhauptstadt nicht Konzerninteressen unterordnen! Die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) steht der geplanten Marketingkampagne für das Emil Schumacher- und das Karl Ernst- Museum in Hagen skeptisch gegenüber. Sie vermisst ein solides Konzept zur Stärkung der Kulturwirtschaft in der Region.

"Natürlich ist es sinnvoll die beiden Museen durch Marketingkampagnen den Menschen in der Re-gion bekannt zu machen", erklärt Jürgen Klute, Mitglied im Kultur- und Sportausschuss des RVR. "Allerdings macht es aus unserer Sicht keinen Sinn, Geld an Einzelkommunen nach dem Bedürf-tigkeitsprinzip zu vergeben. Stattdessen befürworten wir einen gezielten Ausbau der Kultur- und Kreativitätswirtschaft im Ruhrgebiet."

Diese Stärkung der Kulturwirtschaft scheint auch vor dem Hintergrund der Vermarktung der Kulturhauptstadt 2010 dringend geboten, die an eine Werbeagentur aus Hamburg vergeben wurde, die bisher nur für die Wirtschaft gearbeitet hat, aber nicht im kulturellen Bereich.

"Es ist schon erstaunlich, wie die Verantwortlichen konsequent die eigenen Potentiale der Region vernachlässigen", erläutert Jürgen Klute weiter. "Warum wird keine Agentur aus dem Ruhrgebiet mit der Vermarktung der Kulturhauptstadt 2010 betraut? Warum darf die Agentur CP/Compartner, die bisher für die Kulturhauptstadt geworben hat und Referenzen im Bereich Kulturtourismus aufzuweisen hat, nicht weiter arbeiten? Wenn die Potentiale, die diese Region hat, nicht genutzt werden, wird das Kulturhauptstadtjahr 2010 ohne nachhaltigen Effekt am Revier vorüber ziehen. Das Ziel, im Ruhrgebiet eine Kultur- und Kreativwirtschaft aufzubauen, ist so nicht zu erreichen."

Angesichts der Vergabe der Bewerbung der Kulturhauptstadt an die Hamburger Agentur KNSK hat DIE LINKE im Kulturausschuss in der heutigen Sitzung des Kultur- und Sportausschusses eine Offenlegung der Vergabekriterien verlangt sowie Informationen darüber, welche Ruhrgebietsagenturen an dem Bewerbungsverfahren beteiligt waren. Es wurde zugesagt, dass die Kriterien den Ausschussmitgliedern zugänglich gemacht werden.

"Die Hamburger Agentur hat bisher in beachtlichem Umfang für Evonik bzw. vorher die RAG gearbeitet", so Wolfgang Freye, Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im RVR. "Uns reicht das nicht als Qualifikation, denn die Vermarktung von Produkten oder einem Konzern ist etwas anderes, als Werbung für die Kulturhauptstadt. Die Kulturhauptstadt wird nur dann erfolgreich, wenn sie ein Projekt der ganzen Region ist. Sie darf nicht den Interessen von Konzernen an Wirtschaftsförderung untergeordnet werden. Im Sinne einer Stärkung der Region sollte die Hamburger Agentur zumindest Partner aus dem Ruhrgebiet an der Kampagne für die Kulturhauptstadt beteiligen."

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